Am 8. März 1857 haben Tausende von Frauen in New York einen Streik gegen den 16-Stunden Tag, mit der Forderung eines 10-Stunden Arbeitstages mit Lohnerhöhung gefordert. Bei einer dieser Fabriken wurden unter der mitwissenschaft der Fabriksbesitzer durch die Polizei Barrikaden erstellt und die ArbeiterInnen in der Fabrik eingesperrt. Beim Ausbruch eines Brandes kamen somit 129 Frauen ums Leben.
Das Massaker an unseren Klassenkameradinnen und Gleichgeschlechtern geht auch heute noch in jedem Zentimeter der Welt mit Unterdrückung und Massakern weiter. Die Widerstandsflamme, die an diesem Tag durch die Körper der Textilarbeiterinnen entfacht wurde, erleuchtete den Weg der Frauen vorerst in der Oktoberrevolution, in der großen proletarischen Revolution in China, im Zweiten Aufteilungskrieg im Kampf gegen den Faschismus und in folgenden Prozessen in Lateinamerika, Vietnam, dem afrikanischen Kontinent und im Nahen Osten in ihrem Klassenkampf, ihren revolutionären und nationalen Kämpfen. Frauen haben an vorderster Front die revolutionäre Geschichte der Menschheit geschrieben. Heute wird durch die Unterdrückten der Unterdrückten, den Frauen, versucht, diese Flamme im Klassenkampf zu stärken, sie zu festigen und widerstandsfähiger zu machen.
Der Imperialismus bedeutet Armut, Hunger und Unterdrückung. Der Imperialismus bedeutet Krieg und Tod. Der Imperialismus bedeutet Produktionsanarchie und Krisen. Die letzte Krise, die auf der ganzen Welt schwerwiegende Folgen mit sich trug, hat inzwischen eine Form angenommen, die chronisch geworden ist und hat keine beherrschbare Seite mehr an sich. Sie hat sich mit dem aufkommenden Pandemiekrise vertieft und es helfen keine Lösungen mehr. Wie immer wird die Rechnung der Krise, die zu tragen sind, den unterdrückten, arbeitenden und armen Völkern ausgestellt. Das Ergebnis; Zunehmende Armut, steigende Arbeitslosigkeit, Fremdenfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit, rassistische staatliche Politik und Gesetze und zunehmende Angriffe durch diese Gesetze, das Entrauben erworbener wirtschaftlicher und politischer Rechte, mehr Machtfreiheiten für die Sicherheitsbeamten und der Kampf ums Überleben unter dem Druck einer breiten Autorität der Strafverfolgungs- und Sicherheitsgesetze.
Infolge von Kriegen, Konflikten und der von den Imperialisten verursachten ökologischen Krise sind die Völker, deren Lebens- und Produktionsgebiete zerstört wurden, und insbesondere Frauen und Kinder zur Migration gezwungen. Diejenigen, die auf ihren Migrationsrouten das Ertrinken in den Gewässern der Ägäis und des Mittelmeers überleben, der Ausbeutung durch die Schlepper entkommen können, und Europa durch kilometerweit barfuß gehend letztendlich erreichen, erwartet sie in Europa diesmal ein langes und schwieriges Flüchtlingsleben und Prozedere.
Wir werktätigen Frauen, die am stärksten von der Krise betroffen sind, werden versucht, in allen Lebensbereichen, angefangen von den vier Wänden unseres Heimes, wo versucht wird uns dort einzusperren, bis zu den Fabriken, in denen wir Mehrwert produzieren, unterdrückt und versklavt zu werden. Unsere Arbeit, unser Körper und unsere Identität werden versucht, durch Geschlechtercodes unter der Herrschaft des patriarchalischen Systems bestimmt zu werden.
Im Prozess der “Pandemie” Krise, die seitdem vergangen Jahr andauert, wurde die Welt in eine “Ausnahmezustands” Region verwandelt. Wir Frauen sind es, die kaum ihren Mindestlebensabdeckungsbedarf decken können und oft mit Löhnen unterhalb der Armutsgrenze in Leihfirmen, kurzfristige, unsichere, prekäre und schlechtesten Arbeitsbedingungen, genauer gesagt, unter den schlechtesten Bedingungen der Sklaverei, arbeiten müssen und wir sind immer diejenigen die in Krisen zu Arbeitslosen werden oder denen droht, den Arbeitsplatz zu verlieren. Mit den innerhalb der Familie uns, aufgrund des patriarchalen Verständnisses durch das System auferlegten und sich an den Geschlechtercodes orientierten Rollen wie die “heilige Mutterschaft” oder “ideale Partnerin”, sind wir dazu verdammt, eine unsichtbare und unentgeltliche, nicht sichtbare Arbeit zu produzieren. Den Sklaven ähnlichen Arbeitsbedingungen fügt sich das Gewicht und die Verantwortung der Hausarbeit hinzu und mit dieser Verantwortung werden wir versuch in unseren vier Wänden eingesperrt und vom gesellschaftlichen Leben losgelöst zu werden.
Sei es vor oder nach der Krise, seit der Entstehung der Klassen hat sich nur eines nie geändert, die Gewalt an Frauen, welches weder kulturelle, geografische, religiöse, wirtschaftliche und soziale Grenzen kennt und einnimmt. Es sind Kinder und Frauen, die allen Formen von Gewalt ausgesetzt sind, wie geschlagen, getötet, gedemütigt, beleidigt, belästigt und vergewaltigt zu werden und als ob dies nicht genug wäre sind sie in einem schon schwierigen Kampf ums Überleben täglich der Angst um ihr Leben ausgesetzt. Es gibt keinen einzigen Tag, an dem nicht eine Frau getötet wird. Der Gewalt des Staates sind ins besonders Frauen den Widerstand leisten, Revolutionärinnen und Kommunistinnen sind ausgesetzt.
Für uns werktätige Frauen besteht keine Chance, mit diesem bestehenden System in Frieden zu leben. Wir wenden unseren Blickwinkel dem Kampf der Unterdrückten zu. Die Geschichte der Klassenkämpfe, die die Geschichte der Menschheit ist, zeigt, dass Frauen sich diesen Bedingungen nicht unterworfen haben, sondern rebellierten, Widerstand leisteten und an der Spitze der Kämpfe kämpften. Es ist diese Geschichte, die dem 8. März ihre Bedeutung gab. Im Bewusstsein, dass der Grund, warum Frauen die Unterdrückten der Unterdrückten sind, das imperialistische kapitalistische System und sein patriarchalisches Verständnis ist, haben revolutionäre und kommunistische Frauen dazu aufgerufen, dass der Befreiungskampf der Frauen nur mit einer klaren und entschlossenen Haltung gegen das System möglich sein kann. Und zwar überall; auf Streiks, den Fabriken, auf den Straßen, in nationalen Kämpfen, mit der Teilnahme an den geführten Volkskriegen, mit der Waffe in der Hand, fallend, bis zur letzten Kugel. Diese Entschlossenheit zeigte sich erneut im Kampf mit dem Preis des Lebens, im Glauben und in der Entschlossenheit von Rosa und Asmin. Sie schlugen die Mauern, die durch das System und dem Patriarchat versucht wurden, ihnen auferlegt zu werden, ein, indem sie sich den Reihen des Volkskrieges und der Kämpfe anschlossen. Uns Frauen zeigten sie wie die Herrschaft über die Arbeit, den Körper und der Identität von Frauen zerstört werden kann. Die Angst in der Vergangenheit des Generals vor Frauen und den Frauenbefreiungskämpfen, welches ihn dazu verleitete die Aussage “Erschießt zuerst die Frauen!” zu sagen, zeigt sich noch heute in der Folter von Guerilla Leichnamen. So sehr, dass die Leichname enthauptet werden. Ihre Befürchtungen sind nicht unbegründet. Der Zorn der Unterdrückten wächst, der Zorn der Frauen wächst. Diese Wut wird eines Tages wie ein Schlag ins Gesicht der Herrscher explodieren.
Und wir unterstreichen ein weiteres Mal; die Befreiung von uns werktätigen und arbeitenden Frauen, die die Unterdrückten der Unterdrückten sind, wird nur mit dem gemeinsamen Kampf mit unseren Klassenbrüdern für die Schaffung einer Welt ohne Klassen, Ausbeutung und Krieg durch das Begraben des imperialistisch-kapitalistische System auf den Seiten der Geschichtsbücher, möglich sein. In diesem Sinne ist es eine historische Pflicht der werktätigen Frauen, das Feuer des Widerstands, das die Textilarbeiterinnen vor 164 Jahren entfacht haben weiter zu tragen. Es ist unser Ehrenkampf, dieses Erbe, das wir von ihnen geerbt haben, zu schützen, dieses Feuer zu vergrößern und den Befreiungskampf der unterdrückten Arbeiterinnen auf dem beleuchteten Weg vom 8. März zu schultern. Wir, die LILA- ROT KOLLEKTIV Aktivistinnen, werden am 8. März 2021, dem internationalen Kampftag der werktätigen Frauen, auf den Straßen sein, unsere Parolen ausrufen, unsere Widerstandslieder singen, so laut, dass es alle Frauen auf der Welt, die Widerstand auf den Straßen, den Plätzen, Fabriken, Gefängnissen leisten und in den Bergen kämpfen es hören können.
An alle unterdrückten, arbeitenden und werktätigen Frauen;
wir rufen euch auf, die heute durch die Pandemie und deren Prozess zu erschaffen versuchten ruhigen Straßen und Plätze mit unserem gerechten und legitimen Zorn zu organisieren und damit unseren Kampf zu stärken.
ES LEBE DER 8. MÄRZ, TAG DER WERKTÄTIGEN FRAUEN!
LILA-ROT KOLLEKTIV
8. März, 2021